- 2387 - 1295. November 17. Breslau. Decembris. Joh., Bischof von Breslau, bestätigt die durch Herzog Boleslaw (I.) von Oppeln erfolgte Stiftung einer neuen Pfründe an der Kreuzkirche zu Opol (Oppeln) und zwar aus den Einkünften der zwei dem herzogl. Patronate unterstehenden Kirchen, nämlich der Adalbertkirche zu Oppeln auf dem Berge, wo den Predigermönchen ein Kloster erbaut worden ist, und der K. b. Staniszlai in Chremchicz (Chrumczütz bei Oppeln), und zwar sind dies von den früheren Einkünften der Adalbertkirche der Zehnte von Schepanowicz (Sczepanowitz bei Oppeln) garbenweise auf den Feldern gesammelt, auch auf denen, welche die Bauern von dimidia villa (Halbendorf) unrechtmässiger Weise vorbehalten, ferner die Accker und der See Popore, Jezoro genannt, zwischen Sczepanowitz und der Oder, zwei Mühlen an der Oder mit einem Jahreszinse von 1 M., 6 Hufen Landes vor Oppeln, von denen 4 jährl. 1 M. Silbers und 2 Malter Dreikorn entrichten, die übrigen 2 aber nur den Zehnten, weil der Zins dem Herzoge zustellt, ferner 1/2 Stein Wachs statt des Zehnten von den Gärten des Vogtes vor der Stadt, desgl. die zur Adalbertkirche gehörigen Gärten mit einem Jahreszins von 2 Skot Silbers von jedem derselben, desgl. die Zehnten von dem Vorwerke des Gesco und von den Aeckern des Christo (Chronstau nach Heyne Bisth. Breslau I. 833), die Ritterzehnten in Lanca (Lenke Kr. Rosenberg) villa Benessii (Beneschau?), Kadlup (Kadlub) que Pruscovici nominatur (es möchte wohl ober an Pruskau Kr. Rosenberg zu denken sein, wo ein Kadlub benachbart ist, Heyne a. a. O. schreibt Proskau hinzu, auch die vorhergehenden Ortsnamen fallen nach Heynes Erklärungen, die ich allerdings nicht durch bessere zu ersetzen vermag, räumlich sehr weit auseinander), unbeschadet der in denselben Dörfern dem bischöflichen Tische in gonithwam (vgl. o. No. 440 a) zustehenden Zehnten, endlich noch die neunte Woche vom Zolle zu Oppeln. Andrerseits werden von den Einkünften der K. zu Chrumczütz angewiesen das Messkorn in folgenden 4 Dörfern: Zliniz (Zlänitz), Bogussicz (Boguschütz), Ochodze (Ochotz) und Chrumczütz, in letzterem Dorfe auch zwei der dort seit vielen Jahren zur Kirche gehörigen drei Hufen, und die Hälfte der dort zur Widmuth gehörigen area sammt den entsprechenden Gebäuden, ferner einer der 3 Gärten am Ende des Dorfes juxta Cluchomam prope Zlothnik (Zlattnig) und eine Wiese in Canthi (Centy). Für die neue Präbende hat der Herzog das Präsentationsrecht, der Bischof das der Investitur. Der Vikar in Chrumczütz bezieht das Messkorn in allen andern Dörfern ausser den 4 genannten, die jetzt zu deutschem Rechte ausgesetzt sind und noch nachmals ausgesetzt werden sollten, die columbacio (Taubenzins) steht ihm in allen Dörfern seiner Parochie zu. Derselbe soll dann auch eine Hufe von jenen dreien in Chrumczütz selbst unter dem Pfluge haben, desgl. eine Wiese in Symanovicz (die Schrift ist bei dem Namen halb verlöscht - ob Schimnitz Kr. Oppeln gemeint ist?), das ganze Offerturium und alle Einkünfte von den Begräbnissen. Der Vikarius in Chr. soll ein perpetuus sein und jedesmal von dem betr. Oppelner Canonikus zu investiren und die Seelsorge haben über die Parochianen, die zu der Adalbertkirche gehört hatten, sowie die Allodien und Gärten bei Oppeln, ferner die von Nova Villa (Neudorf bei Oppeln), Gruchaviz (Groschowitz), Dobre Dambe (Dembio), Ledzynice (Lendzien), Chranstoviz (Chronstau), Sbychin (Zbitzko?), Sowchicz, Chotors (Kottorz), Wangri (Wengern), Lubnani (Lugnian?), Lubczici (Luboschütz), von den Vorwerken des Gesco und Gisler, das Messgetreide aber aus diesen Dörfern der betr. Canonikus. Z.: Mag. Andr. Dechant, Mag. Lorenz Scholast., Peter Custos, Peter Propst, Mag. Jakob Scholast. zum heil. Kreuz, die Archid. Heinrich v. Liegnitz und Mag. Mirozl. v. Glogau, Mag. Martin, Steph. und Waldco sämmtl. Canoniker v. Breslau. In einem Notariatsinstrument, v. 1313 im Bresl. Staatsarch. Oppeln Kreuzstift. 3. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1886; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 3: Bis zum Jahre 1300. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |